Die Bauleitung ist die teuerste, weil aufwendigste Planungsleistung. Sie ist auch die zeitliche letzte Leistung, sodass alle Versäumnisse der vorhergehenden Planungen an der Bauleitung auflaufen. Es ist nicht Aufgabe der Bauleitung, auf der Baustelle mit Handwerkern konstruktive Lösungen zu finden, denn das war die Aufgabe der Ausführungsplanung. Ist diese aber kaum vorhanden, bleibt dem Bauleiter nichts anderes übrig.
Umgekehrt wird die Bauleitung umso einfacher, je mehr gezeichnete Pläne es gibt und so sollte es auch sein.
Die Anwesenheit auf der Baustelle ist nur ein Teil dieser Tätigkeit. Daneben gilt es, die Arbeiten zeitlich zu koordinieren, Rechnungen sorgfältig zu prüfen, die Baukosten zu überwachen, Abnahmen durchzuführen und vieles mehr.
Wie oft sollte der Bauleiter vor Ort sein? In der Rohbauphase öfter als im Innenausbau. Täglich? Das muss nicht sein, denn es geht nicht darum, den Verputzern beim Verputzen zuzusehen, sondern dafür zu sorgen, dass alle Vorarbeiten geleistet wurden, damit die Verputzer verputzen können. Wichtig ist, die Arbeiten zeitlich zu koordinieren, also den Bauzeitenplan immer wieder anzupassen.
Engagierte Bauherren werden ihrerseits sehr oft ihre Baustelle besuchen, denn es ist ja ihr Haus, das hier entsteht und vier Augen sehen mehr als zwei. Bauherr und Bauleiter sollten sich als Team betrachten und gut harmonieren. Insgesamt sollte auf der Baustelle eine angenehme Stimmung herrschen, denn es sind die Handwerker, die das Haus bauen. Ihnen gebührt das Lob, wenn es gut läuft. Auf Baustellen, wo viel geschrien wird, stimmt die Planung nicht.
Häuserbauen ist Teamarbeit und jeder hat hier seine Aufgabe.