Einholen von Angeboten
Viele Bauherren holen selbst Angebote ein, fahren mit ihren Einreichplänen von Firma zu Firma. Am Ende haben sie Angebote, die schwer miteinander vergleichbar sind, weil jede Firma etwas anderes anbietet. Was steht NICHT im Angebot? Das sind später die ungewollten Mehrkosten. Wenn jede Leistungsposition (etwa 1.300) detailliert beschrieben wird, kann man sich seitenlange Vorbemerkung sparen, weil das die Firmen abschreckt und ihnen gleichzeitig zeigt: Diese Ausschreibung hat jemand verfasst, der von der Praxis wenig Ahnung hat.
Ausschreibungen müssen fair sein, für beide Seiten. Man sollte nicht versuchen, Firmen alle möglichen Nebenleistungen aufs Auge zu drücken, denn das funktioniert am Ende sowieso nicht. Solche Bauverträge sind, wenn es hart auf hart kommt, ungültig! Ausschreibungen sollten keine pauschalen Positionen enthalten wie zum Beispiel: Was kostet ein Vordach aus Stahl 3 x 5 m? Wie soll der Metallbauer das kalkulieren? Das Bild zeigt das Detail eines Gebäudesockels. Die Ausschreibung muss genau dieses Detail beschreiben! Abrechnungsregeln sollten gleich in jeder Position festgelegt werden. So gibt es später keinen Streit bei der Rechnungsprüfung.
Eine wirklich gute Ausschreibung spart Bauherren mehr Geld als selbst eingeholte Angebote von Firmen. Die Rechnungsprüfung im Rahmen der Bauleitung spart noch einmal viel Geld.